Wie innovative Baustoffe die Sanierung von morgen prägen

Bildrechte: Guilherme Cunha/ Unsplash

Der Spruch "Sanierung lohnt sich nicht, ein Neubau ist günstiger", wird immer häufiger hinterfragt. Welchen positiven Effekt eine Sanierung auf die Ã-kobilanz eines Gebäudes hat, haben wir in unserem letzten Beitrag "Eine Bundesregierung im (umweltschädlichen) Bauwahn" beschrieben. Daran anschließend möchten wir heute zeigen, welchen Effekt innovative Baustoffe auf die Sanierung von Gebäuden haben. 

Beton ist nicht gleich Beton
Schon die Römer haben das Prinzip von Beton erkannt: Kalkgestein trocknen, zermahlen und dann wieder mit Wasser versetzen (sehr vereinfacht). So entsteht Zement, ein Baustoff, der das Pantheon in Rom seit 2.000 Jahren zusammenhält. Beton ist nicht gleich Zement, aber das Prinzip ähnelt sich. Der Baustoff ist heute aus einem modernen Stadtbild nicht mehr wegzudenken. Das heißt aber nicht, dass Beton nicht auch innovativ sein kann. Von Beton, der sich für den 3-D-Druck von Gebäuden eignet und damit das Potenzial hat, die Bauzeit von Gebäuden um ein Vielfaches zu verkürzen bis hin zu Spritzbeton mit einer Lebenszeit von bis zu 200 Jahren, ist vieles möglich. 

Um die Nutzungsdauer von Gebäuden zu erhöhen, braucht es langlebigen Beton. Dieser verlängert Sanierungsintervalle und spart damit langfristig Geld. Jeder Tag mehr Nutzungsdauer wirkt sich zudem positiv auf das Nachhaltigkeitskonto des Gebäudes aus. Ein gutes Beispiel für den Einsatz eines innovativen und langlebigen Betons ist ein Forschungsprojekt der österreichischen Bautechnik Vereinigung (Ã-BV), TU Graz und OTH Regensburg. Gemeinsam wurde ein Spritzbeton entwickelt, der die Nutzung von Tunneln von ca. 100 Jahren auf 200 Jahre verdoppelt. Das spart Gelder bei der Instandhaltung und Fahrzeuge können den Tunnel über einen längeren Zeitraum nutzen. Dieses Beispiel zeigt, dass sich eine Sanierung auch finanziell lohnen kann, wenn sich dadurch die Lebenszeit einer bestehenden Baustruktur erhöht.

Andere innovative Baustoffe
Der bekannteste nachwachsende Rohstoff für den Bau ist Holz. Aber auch in der Baubranche wird konstant an neuen Technologien und Materialien geforscht, wie zum Beispiel Pilze oder Algen als alternative Baustoffe. Myzel, das wurzelähnliche Geflecht, durch das Pilze Nährstoffe aufnehmen, wird durch Vermengen mit einem Substrat zu einer Substanz, die in Formen für den Gebäudebau gegossen werden kann. Ebenfalls positiv an solchen Baustoffen: Zumindest Myzel ist in der Theorie kompostierbar. Der große Nachteil? Das Material weist bisher eine geringe Festigkeit und nur wenig Beständigkeit gegen Insektenbefall und Feuchtigkeit auf. Myzel und andere innovative Baustoffe haben also noch einen weiten Weg zu gehen, bevor sie auf Baustellen als echte Alternative zu Beton zum Einsatz kommen können. 

Innovative Baustoffe & die Sanierung
Bis wir alternative Rohstoffe zum Bauen von Gebäuden nutzen können, muss die Forschung noch viel Arbeit leisten. Bis dahin ist Beton einer der langlebigsten und robustesten Baustoffe, die wir haben. Zusätzlich sind innovative Baustoffe kein Grund, der Sanierung von Bestandsgebäuden den Rücken zu kehren, da sie noch immer verhindert, dass die Nutzungszeit von einem Gebäude abläuft. 

Als Betoninstandsetzer setzen wir uns täglich dafür ein, dass Gebäude möglichst lange genutzt werden. Auch wenn Beton auf den ersten Blick oft gleich wirkt, entwickeln Forscher und Wissenschaftler die Materialien unserer Branche fortlaufend weiter. Sie sind dabei immer wieder auf unser Feedback angewiesen. Wenn auch du als Betoninstandsetzer einen Beitrag für nachhaltigere Gebäude leisten willst und mit den innovativsten Baumaterialien arbeiten möchtest, erfährst du hier, wie du die nötigen Qualifikationen dafür bekommen kannst.

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